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DER BLAUE PLANET | |
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Willi Gottschalk - Wasserwelten Wasser und Wellen im Auf
und Ab der Meere, wie auch der Lebensbörse - für den
Maler Willi Gottschalk ist die Kunst Schaffensprozess und Philosophie gleich. Genesis , Schöpfung, Erschaffung
pantha rhei alles fließt, ist im
Fluss, eine immerwährende Veränderung, nichts
bleibt so wie es war und die Gegenwart zerfließt
zur Vergangenheit. Wasser und Meer,
das ist die philosophische
Abstraktion der ständigen Frage nach dem Woher und Wohin,
dem Umgang
mit der Schöpfung, dem Leben, wie dem
Sterben. Das Bild ist für
ihn nur Oberfläche, über die Augen des Betrachters entwickelt es Leben und eine eigenständige Gedankenwelt.. Wasserwelten - das
Hauptthema seiner Arbeiten zeigen die starke Bindung des Künstlers zu
diesem Thema. Die Faszination WASSER zieht sich durch sein
gesamtes Schaffen der letzten Jahre
jeder weiß, so Willi Gottschalk, alles Leben kommt aus dem Meer und
mit einem
Atemzug kann alles vorbei sein, ohne Gnade. Begonnen 1992 mit den
Gesichtern des Meeres als Serie, setzt er
Folge auf Folge nach, charakterisiert
mit der ihm eigenen Art, Nord- und Ostsee,
den Ozean, See- und Flusslandschaften. Date_line oder Datumsgrenze -
so geht dieses Bild auf eine Anregung von
Kapitän Hans Joachim Dümke aus Rostock zurück.
Per Mail
kamen die
Fotos von L 180° zwischen Panama und
Hongkong Vernachlässigen wir einmal die
12 Grad östlich von Greenwich. dann ist das Schiff, egal ob es von Osten oder nach
Westen fährt - auf dem Weg nach Hause. So
soll es sein.
Wigo 2004 Genauso wie mit Farbe und
Form, setzt er sich mit naturwissenschaftlichen Fragen auseinander,
wie u.a. der Wellenphysik So entstanden die Physiker
I und II,
mit dem Arbeitstitel Über die
Berechenbarkeit der Welt - So schrieb ihm. ein
Physiker eine Wellenherleitungsformel ins Gästebuch und
dazu weiter:: Sie(Willi Gottschalk) versuchen der Berechnung der Wellen sichtbar zu machen, ich versuche
diese zu
berechnen. . Resümee
der gesamten regen Diskussion, die größte Konstante
bleibt die
Unberechenbarkeit der Meere. In
Epilogos findet sich Zeitgeschichte
- die Beschäftigung
mit Texten zu INGER CHRISTENSEN
EPILOGOS führten ihn zu:
den Bildern aus dem URGRUND. Willi Gottschalk: Musterbilder von Erfahrung und
Verhalten tauchen hinter oder unter allen Wellen der Zeit und allen Übermalungen wieder
auf. Ganz
leise Töne begegnen uns in seinen
Flusslandschaften, zumeist Aquarelle - die
lauten kommen aus dem
Hamburger Hafen, vom Containerterminal.
Vorwiegend arbeitet er mit Acryl, aber je
weiter er
nach Norden kommt, fangen die skandinavischen
Impressionen an Farben ,Lichter, Töne
und Geschichten verlangen ihre eigene
Ausdrucksweise,
Peer Gynt und Hans Christian
Andersen lassen grüßen. Mit dem Zyklus
Allein mit rotem Schal
beschäftigt er sich mit einem neuen großen Thema - Einsamkeit und Nähe
. In Allein mit rotem Schal (Das
Meer ist gar nicht zu sehen) stehen wir vor der grenzenlosen Weite des Horizonts. Das Meer
entsteht als Imagination im Kopf. Kommen und Gehen der Gezeiten Nähe und
Distanz sind denn auch das eigentliches Thema des Bildes. Ganz klein und vom Rand aus wird
der Mensch zum zentralen Thema. Der ROTE SCHAL macht
das ambivalente Verhältnis zwischen der gesuchten Freiheit, nach Abstand dem
Alleinseinwollen und dem Wunsch nach Kontakt, dem Wahrgenommen werden und nach
Partnerschaft sichtbar. Ein
Spannungsverhältnis, das, wollen wir dem
Gedanken folgen immer nur im Kompromiss aufgelöst werden kann
;
soweit Willi Gottschalk dazu. Die Serie
Der blaue Planet fing er eigentlich
bereits 2005 an. Lauter Kleinformate,
das Meer bei
Nacht und
Nebel, im Morgengrauen
, setzte
diese 2006
fort, mit teilweise ganz anderen
Farben. Das hindert ihn
jedoch nicht,
sich zwischendurch den Großformaten
zu widmen, wie OCEAN III
. Eben
noch auf
2 3 Quadratmetern - Windstärken von 9 und 10 ,
findet man in Versandet nur ein
ganz kleines
Licht und die Welt ist meergraugrün und still. Er malt nur phasenweise, sein Zwischenmedium ist die Kamera. Festhalten
des Augenblicks, wie einen flüchtigen Gedanken.
Später folgen theoretische
Auseinandersetzungen mit einen Freunden, den Büchern und der Musik. Das Wachhalten der Eindrücke, das Mischen der Farben,
das fertige Bild
entsteht - im Kopf. Manchmal werden daraus Texte, Sprachbilder. Ausstellungstext Deutsche Bucht und mittlere Ostsee; NW 7 8 Gewitterböen Geduckt
unter dem Regen, aufstäubend gegen den Wind, laufen die Wellen in die Bucht. Ein
wallender böig bockiger Wasserschleier fegt über den nahen Horizont. Ein immerwährendes
Aufbäumen von Gischt klatscht gegen die Mole.
Es knallt, faucht, heult, das Brüllen des Windes gegen das Schreien des Meeres. Sand
Tang und Muscheln schleifen über den Strand. Ein immer wieder erneuerter Sturzbach
schießt zwischen Felsblöcken hindurch aufwärts, bis ihn der Wind wie eine Fahne
zerreißt, Fetzenweise über die Wellenkämme jagt und zerstäubt. Graublau, Grün und
silbriges Weiß laufen sich den Rang ab. Jede Welle, grollend, zischend, erfüllt sich im
Aufbrauchen ihrer Energie am Stein. Der Motor des gigantischen Spektakels schlägt
plötzlich einen gleichmäßigen, nur noch von leichtem Pfeifen begleiteten Ton an. In den
Wellentälern blitzen glasige Lichter auf. Über die Schaumkronen der Brecher huschen
Lichtreflexe einer aufreißenden Wolkendecke. Plötzlich sind auch die Möwen wieder da.
Vor mir liegt ein Knäuel Tauwerk, ein Gummischuh, grün, eine Flasche mit Sonnenschutzöl, ein blauer Kanister,
ineinander verdrehter Tang und Plastikfolie; hinter mir
liegt ein Ostseesommer und ein
reinigendes Gewitter. WIGO/99 Bewegt wie das Meer verlief bisher auch das Leben von
Willi Gottschalk, dem in Bernburg Geborenen, der 1989 seiner Frau Susanne von Dresden
nach Schleswig_Holstein folgte, die
seit 1986
bereits dort auf ihn wartete.
Nach Mecklenburg zurückgekehrt, leben und arbeiten beide nun seit sieben Jahren in der
alten Schule in Heidhof bei Dömitz. Fällst aus allen Wolken treibst im großen Strom wirst Welle im Meer strandest strandest an den Klippen fällst oft. Strandgut_wigo2002 Copyright by susanne gottschalk heidhof
10/06
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